Michael Turgut: Höhere Güterpreise sind vorprogrammiert
Die Politik der EZB, die Zahlungsausfälle von Staaten und Banken verhindert, indem sie die elektronische Notenpresse einsetzt, läuft darauf hinaus, die Kaufkraft des Euro zu schmälern. Die extreme Vergrößerung der Geldmenge wird früher oder später die Güterpreise im Euro-raum in die Höhe treiben.
„Wenn die Inflationserwartungen zu steigen beginnen, kommt es normalerweise zu einem „Ausverkauf“ an den Anleihemärkten. Dadurch fallen die Anleihekurse, was mit steigenden langfristigen Zinsen gleichzusetzen ist. Will die EZB das verhindern, muss sie die Anleihen, die die Anleger dann auf den Markt werfen, mit neu gedrucktem Geld aufkaufen. Dadurch steigt die Geldmenge weiter,“erklärt uns der Finanzexperte Michael Turgut aus Hof.
Die Angst vor einem Platzen der Anleiheblase kann zu einem riesigen Verkaufsdruck bei den Anleihen führen. Man bekommt eine Vorstellung davon, wenn man sieht, auf welch unrealistisches Kursniveau die Anleihekurse in den letzten 10 Jahren geklettert sind.
Im Extremfall muss die EZB die Schulden in kurzer Zeit und in ganz großem Stil aufkaufen und so eine hohe Inflation produzieren. Dies würde die Inflationserwartungen weiter verstärken. Eine erhöhte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes mit stark steigenden Güterpreisen wäre die logische Folge.
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